Es soll ja vorkommen *hüstel*, dass man sich gezwungen sieht, in seinem Strickstück einen Haufen Reihen wieder aufzuribbeln. Weil man viiel weiter unten plötzlich einen Fehler entdeckt hat, oder – wie ich – zu spät feststellt, dass man die Anleitung falsch gelesen hat. Der ALPTRAUM jedes Strickers, weil man ja im Zweifelsfall nach dem Aufribbeln nie NIE NIIIE alle Maschen wieder auf die Nadel gesammelt kriegt!
Aber frohlocket: Es gibt eine Methode, die genau das sicherstellt: Sie heißt „DIE RETTUNGSLEINE“ (engl.: „lifeline“)! Oder, für weniger dramatisch veranlagte Menschen, „DER SICHERUNGSFADEN“.
Ich zeig’s euch mal an meinem derzeitigen Pulliprojekt, weil sich da – selbstverständlich nur zu Demonstrationszwecken! – gerade so eine Situation ergeben hat *räusper*.
Schritt 1: Schnappt euch einen andersfarbigen Faden, am besten ein Stück dicker als euer eigentliches Garn. Den Faden durch eine stumpfe Wollnadel fädeln.
Schritt 2: Die letzte Reihe suchen, in der die Welt noch in Ordnung war. Dann dort den Faden (aka die Rettungsleine) durch JEDE Masche fädeln – aber immer nur durch EIN Beinchen!
ACHTUNG: Hier gibt es gleich doppeltes Fehlerpotential! Praktischerweise hab ich beide Fehler heute gemacht und kann sie euch schön zeigen 🙂
1. Ihr müsst echt gut aufpassen, dass ihr immer in derselben Reihe bleibt. Gerade bei kleinen Maschen verrutscht man schon mal gerne (s.o., im Kringel)
2. Immer durch das gleiche Beinchen bei jeder Masche stechen! Also entweder immer durch das vordere, oder immer durch das hintere. Wenn ihr glatt rechts strickt, dann (anders als ich auf dem Foto 😉 ) durch das HINTERE Beinchen stechen, dann hängen sie nachher wieder richtig rum auf der Nadel. Wenn ihr aber mal aus Versehen das falsche Beinchen erwischt habt, erkennt ihr das daran, dass die Maschen plötzlich ein „V“ formen (siehe Foto oben).
Wenn ihr dann irgendwann am Ende der Reihe angekommen seid, könnt ihr schon mal aufatmen: JETZT WIRD ALLES GUT!
Schritt 3: Fröhlich und unbesorgt aufribbeln bis zur Reihe mit dem Faden, da gehts ganz automatisch nicht weiter.
Schritt 4: Mit der Stricknadel entlang der Rettungsleine durch die Maschen fahren. Wenn ihr einmal ganz durch seid, die Rettungsleine einfach rausziehen. Jetzt könnt ihr ganz normal weiterstricken! Nur darauf achten, ob die Maschen evtl. verdreht auf der Nadel hängen. Dann müsst ihr sie eben entsprechend verschränkt abstricken.
Ist das nicht eine unfassbar nützliche Methode? Denn Fehler passieren ja leider doch immer wieder…
Wie ihr fallengelassene Maschen rettet oder Fehler in eurer aktuellen Reihe korrigiert, könnt ihr übrigens in meinem VIDEO sehen.
Habt ihr vielleicht noch weitere tolle Tipps, die beim Stricken Unheil abwenden? Dann her damit!
Es grüßt (und strickt)
Das Bastelschaf