Vorweg: Nein, ihr MÜSST keinen Druiden auf den Deckel kleben. Geht auch ohne. Hat dann aber natürlich weniger magic, die Strickkiste. Eure Entscheidung. 😛
Aalso – die Sache mit der Strickkiste kam so: Eigentlich wollte ich meiner Mama zum Geburtstag ein Lacetuch stricken (erste Bilder gab’s schon HIER zu sehen, das rosa Ding weiter unten). Da es mein erstes Lacetuch ist, habe ich völlig unterschätzt, wie laaaange man dafür braucht . Fazit: Zum Geburtstag war es nicht mal ANSATZWEISE fertig, es musste also was anderes her, damit das Geburtstagskind wenigstens IRGENDWAS zum Auspacken hat.
Es wurde dann diese wunderschöne, total praktische und einzigartige STRICKKISTE, denn meine Mama hatte bisher nichts Richtiges, um ihren wachsenden Vorrat an Stricknadeln, Maschenmarkern, Häkelnadeln etc. aufzubewahren. Ist natürlich kein Zustand!
Und so geht’s:
Schuhkarton suchen. Meiner (von Esprit) hatte praktischerweise schon dieses Schubladendesign. Aber ein stinknormaler, mit Deckel zum Abheben, funktioniert natürlich auch!
Die Schublade habe ich innen und außen mit Geschenkpapier beklebt.
Das Außenteil war etwas aufwendiger: Auf die Oberseite habe ich eine doppelte Lage dicke Vlieseline gelegt, und dann den Stoff drüber gespannt (und dann festgeklebt). So hat das Ganze oben eine gewisse Fluffigkeit. Ist kein Muss, fand ich einfach hübscher und griffiger. Rundherum habe ich einen zweiten Stoff geklebt. Sehr gute Dienste hat mir dabei dieses stark haftende, doppelseitige Klebeband geleistet. Kannte ich vorher nicht, kann ich aber sehr empfehlen für ähnliche Bastelarbeiten! Dann noch ein Schleifchen geknotet und mit der Hand auf dem Oberstoff festgenäht. Und dem Druiden das Monogramm des Geburtstagskindes auf die Schriftrolle geschrieben (mit prosaischem Edding).
Die beiden kleinen Körbchen – in der Fachsprache „Utensilos“ genannt – habe ich nach dieser kostenlosen Anleitung genäht. Innen aus Stoff, außen aus Wachstuch für mehr Stabilität. Ist ganz einfach.
Als nächstes wurden aus Wachstuch flugs drei Steckhüllen für Nadelseile genäht. Einfach ein Rechteck in der Mitte falten und rechts und links zunähen.
Meine Mama hat sich nämlich irgendwann dieses Starterset mit Wechselnadeln von Knit Pro zugelegt. Da sind drei Nadeldicken (4, 5 und 6mm) und drei Seillängen (60cm, 80cm und 100cm) enthalten. Für jede Seillänge gibt’s nun also eine eigene Steckhülle (Länge steht auf einem kleinen Schildchen), die – welch Clou! – per Klettband an der Innenwand des Kartons befestigt ist. Man könnte sie also auch rausnehmen. Wenn man sich ein Unterwegs-Strickset zusammenpackt, oder so.
Das Klettband auf den Steckhüllen habe ich festgenäht, die andere Seite mit dem tollen Klebeband auf dem Karton befestigt.
Und natürlich sollte es auch eine hübsch übersichtliche Aufbewahrung für die Wechselnadelspitzen geben! Dafür habe ich dünnes Wachstuch dreilagig gefaltet und einmal rundrum genäht – als Rückwand.
Dann aus Stoff (einen Hauch breiter als das Wachstuch, damit Spiel zum Ausbeulen ist) die Oberseite der Steckhülle genäht. Quasi die „Tasche“, in die die Nadeln dann gesteckt werden.Einmal rechts, unten und links am Rand festgenäht auf dem Wachstuch, dann noch Zwischennähte zwischen den einzelnen Fächern für die Nadeln. Da links die dünnen Nadeln reinsollen und rechts die ganz dicken, habe ich die Fächer auch entsprechend breiter werden lassen (beim Nähen mit den jeweiligen Größen ausprobieren!).
Auf die Rückseite der Steckhülle die jeweiligen Nadelstärken geschrieben. (Der Edding, den ich zuerst genommen hatte, verwischte leider, deshalb habe ich nochmal Stoff drübergenäht, und DA drauf geschrieben).
FERTIG!
Jetzt ist alles hübsch einsortiert, meine Mama freut sich, und ich kann beruhigt im Schneckentempo das Lacetuch vollenden!
Liebe Grüße
Bastelschaf