STRICKEN – Grundausstattung

Wolle

WAS IHR BRAUCHT:

…erfreulich wenig Kram! Also im Wesentlichen Stricknadeln und Wolle.

Wir starten erstmal mit der grundsätzlichen Reihenfolge, mit der ihr ans Stricken am besten rangeht:

1. Das Projekt aussuchen, das ihr stricken wollt. Von strickenden Freunden beraten lassen, in Büchern für Strickanfänger stöbern, oder in einem Wollladen nachfragen, was da geeignet ist. Habt ihr euch entschieden, verraten euch entweder die Anleitung oder freundliches Personal im Wollladen, wieviel Wolle ihr dafür braucht, und in welcher Stärke (=Dicke).

2. Die entsprechende Wolle auswählen: Die Dicke ist dabei ein Faktor, aber natürlich auch die Farbe und die Zusammensetzung/Qualität der Wolle (kratzig ist BÖSE, kuschelig ist GUT!) Ich kann euch nur raten, eine gute Qualität zu nehmen, auch wenn die etwas mehr kostet! Mein absoluter Favorit ist Merino-Wolle, die ist ganz weich, kratzt garantiert nicht und fängt auch nicht an, diese blöden Knübbelchen abzusondern!

3. Die zur Wolle passenden Nadeln besorgen. Mehr dazu unten.

–> Jede andere Reihenfolge bringt euch nur Ärger! 🙂

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So, jetzt gehts an die eigentliche STARTAUSRÜSTUNG (schon ungeduldig?)

Ihr braucht logischerweise in jedem Fall:

STRICKNADELN

Die gibt es als gerade Stricknadeln mit Nuppsi am Ende und als Rundstricknadeln. Gerade Nadeln waren wohl früher in Mode, heute bekommt man im Wollladen automatisch Rundstricknadeln verkauft. Es gibt sie aus Metall, Bambus oder Holz. Welche am besten sind, ist reine Geschmackssache.

Stricknadeln Holz oder Metall

Holznadeln liegen angenehm in der Hand, können aber an der Spitze am ehesten stumpf werden. Bambusnadeln sind ein bisschen rauer, gerade im Vergleich zu Metall – das finden manche Leute gut, andere nicht so. Ich persönlich stricke am liebsten mit Metallnadeln.

Mein Tipp: Sobald ihr aber absehen könnt, dass ihr Spaß am Stricken habt und ein paar mehr Projekte stricken wollt, investiert in ein Set mit Wechselnadeln von Knit Pro, aus HOLZ oder METALL (s. Foto unten). Das ist zwar erstmal teuer, aber ihr habt dann alle Nadelstärken von 3,5 bis 8 dabei und Seile in 60, 80 und 100cm Länge, alles miteinander kombinierbar. Auf lange Sicht spart ihr damit also wirklich!

Knit Pro Stricknadeln Metall

Für welche Variante auch immer ihr euch entscheidet, zwei Dinge müsst ihr für euer Projekt passend aussuchen:

1. Die Dicke der Nadeln (angegeben in mm)

Nadeldicke

2. Die Länge des Seils, das die rechte und die linke Nadel verbindet. Die Dicke hängt ab von der Wolle, die ihr benutzt, und steht dort auf dem Etikett (unter dem Nadelsymbol, das Kästchen rechts unten). Falls ihr euch nicht sicher seid, fragt die Wollverkäuferin eures Vertrauens!

Etikett

Wie lang das Seil sein soll, hängt auch von eurem Strickvorhaben ab. Die normale Länge ist 80 cm, kürzere Nadeln bzw. Seile braucht ihr z.B. für Mützen. Steht im Zweifelsfall in der Strickanleitung, ansonsten beraten lassen.

In eure Startausrüstung gehört neben der Stricknadel (und einer Schere) noch eine

WOLLNADEL

Die braucht ihr, um am Ende eure rumhängenden Fäden zu vernähen. Wollnadeln sind Nadeln mit großem Öhr und stumpfer Spitze, die die Wolle nicht spaltet. Empfehlen kann ich diese Wollnadeln. –> Ach ja, hat euch schon jemand erklärt, dass es schlau ist, die Fäden nicht zu kurz abzuschneiden? Sonst habt ihr echt ein Problem beim Vernähen… 😉 Mindestens 15cm übrig lassen, besser mehr!

Was sind Wollnadeln

Nicht zwingend erforderlich, aber nützlich sind außerdem:

MASCHENMARKIERER

Die braucht man für viele Projekte. Wie der Name schon sagt, hängt ihr sie irgendwo ein, und sie markieren diese Stelle. Zum Beispiel eine Reihe, wenn ihr ab da zählen wollt, wieviele Reihen ihr noch müsst. Oder bestimmte Stellen in einer Runde, in der laut Anleitung immer etwas besonderes gemacht werden muss.

Es gibt gar nicht so viele auf dem Markt. Nach einigem Rumprobieren kann ich diese Maschenmarkierer zum Schließen (siehe Foto unten) wirklich empfehlen. Die sind zwar etwas teurer als die anderen, brechen dafür aber auch nicht durch und wandern auch nicht. Diese Maschenmarkierer aus Hongkong sehen zwar optisch ganz ähnlich aus, brechen aber, sobald man die nur mal anatmet. Und diese Maschenmarkierer in Ringform schaffen es dank ihrer Öffnung tatsächlich, unbemerkt zu wandern. Nicht schön! Also: Die letzteren beiden NICHT kaufen! 😉

Maschenmarkierer zum Schließen

Jetzt habt ihr die wichtigsten Sachen zusammen! Was jetzt kommt, braucht ihr entweder nur für spezielle Projekte oder es gehört in die Kategorie nice-to-have.

SPANNMATTE

Die ist irre praktisch, um ein fertig gestricktes Projekt nach dem ersten Waschen in die richtige Form zu bringen! Alles weitere erkläre ich in meinem Blogbeitrag über Spannmatten und Kammnadeln.

Zubehör fürs Stricken Spannmatte

KAMMNADELN

Die sind die praktische Ergänzung zur Spannmatte, sie dienen ebenfalls zum Spannen / Formen des fertiggestellten Strickstücks. Auch hierzu alle Infos im Blogbeitrag über Spannmatten und Kammnadeln.

Praktisches Zubehör zum Stricken Kammnadeln

NADELSPIEL

Eine besondere Unterart von Stricknadeln. Das sind 5 kurze Nadeln, die ein bisschen wie Schaschlikspieße aussehen. Gibt es auch in verschiedenen Dicken. Ein Nadelspiel braucht man, um schlauchartige Dinge ohne Seitennaht zu stricken, also Socken, Ärmel, Fingerhandschuhe o.ä. Ich persönlich finde die Dinger super umständlich zum  Benutzen, und vermeide es, wo immer möglich. Stattdessen benutze ich eine Technik namens Magic Loop (guck mal auf Youtube). Viiiel besser! 😉

Nadelspiel

ZOPFMUSTERNADELN

Das sind kurze Nadeln mit so einem lustigen Knick drin. Braucht man – ihr ahnt es – zum Stricken von Zopfmustern. Also tendenziell nicht gleich am Anfang der Strickkarriere…

Zopfmusternadeln

MASCHENRAFFER

Die braucht man für die meisten Pullover. Maschenraffer sind eine Art Riesensicherheitsnadeln, auf denen man Maschen parken kann, die man gerade nicht braucht. Z.B. diese Maschenraffer. Notfalls tut es aber auch ein Wollfaden in einer anderen Farbe, den ihr per Wollnadel durch die Maschen zieht, die ihr parken (stilllegen) wollt. Ist nur etwas wurschteliger, die später wieder auf die Stricknadel zu transferieren.

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NADELMASS (NADELGRÖSSENSCHABLONE)

Fieserweise verblassen die aufgedruckten Millimeterangaben auf Holzstricknadeln schnell. Auf Metallnadeln sind oft gar nicht erst welche drauf. Was also tun, wenn ihr nicht wisst, welche Nadeldicke ihr da gerade vor euch liegen habt? Ganz einfach: Ihr stopft die Nadel testweise in eine Nadelgrößenschablone (z.B. diese Schablone mit Lineal)! Neben dem passenden Loch steht dann die richtige Größe, z.T. sogar in US-Größen. Meistens ist auch noch ein Lineal an der Seite, idealerweise in cm und inch. Ist also ein Multifunktionswerkzeug. Toll, oder?

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Natürlich gibt es noch diverse andere Dinge, die das Strickleben verschönern, aber mit dieser Ausrüstung kommt ihr schon sehr weit.

Falls ich was vergessen habe, oder ihr Fragen habt: Gerne einen Kommentar hinterlassen!

Liebe Grüße und ganz viel Spaß mit eurem neuen Hobby!

Bastelschaf

6 Gedanken zu „STRICKEN – Grundausstattung

  1. Ach so, P.S., ich nutze ganz gerne noch einen Maschenzähler, auf den man Reihe für Reihe oder Runde für Runde klickt. Das ersetzt meine Strichlisten auf Rändern von Briefen oder Zeitungen, die dann gerne im Nirwana verschwinden… 😉

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