Keramik bemalen – ein weltweiter Trend?
Wenn man der Werbebroschüre glauben darf, ist quasi jede größere Weltstadt bereits mit diesem Virus infiziert: London, New York, Tokio und Amsterdam. Und jetzt auch Deutschland. (…Warum starten eigentlich so wenige Trends bei UNS??)
Für die Lokalitäten, von denen ich rede, gibt es bestimmt einen offizielleren Namen als „Keramik-Bemal-Café“, aber das trifft es halt am besten: Man geht in ein Café und bemalt dort Keramik. Klingt erst mal sehr, hm, randgruppig, aber macht tatsächlich viel Spaß!
Weil wir es auch mal testen wollten, buchten eine Freundin und ich kürzlich einen 3-Stunden-Slot im Pottery Art Café in Köln (in anderen Städten gibt es ähnliche Cafès unter anderen Namen) Ja, man muss tatsächlich einen Slot buchen, und das ist an Wochenenden gar nicht so einfach! Das liegt wohl daran, dass sich diese Aktivität großer Beliebtheit bei Junggesellinnenabschieden erfreut – gleichzeitig mit uns waren gleich ZWEI dieser gutgelaunten Trüppchen da!
Als Erstes sucht man sich aus einem Regal einen Rohling heraus – da gibt es alles, was das Geschirrherz erfreut: Teller, Tassen, Salzstreuer und Eierbecher, aber auch Vasen, Aschenbecher, Spardosen etc. Auf den Rohlingen steht jeweils ein Preis und das ist dann der Komplettpreis für alles!
Meine Schüssel z.B. hat irgendwas um 32€ gekostet, da sind dann aber auch die Farben, die Beratung und das Brennen mit bei. Nur der Kaffee nicht. Auch nicht die leckere, aber für meinen knurrenden Magen VIIIEL zu kleine Belgische Waffel, die das einzige Nahrungsangebot darstellte.. Hab direkt noch eine nachbestellt, danach ging’s einigermaßen o_O.
Nachdem der Rohling ausgewählt wurde, gibt es eine kurze Einführung in den Ablauf des Ganzen.
Und dann geht es an die Farbauswahl! Ich sag mal: Nix für Entscheidungs-Weicheier! 😉
Ach ja, noch eine Entscheidung muss getroffen weren, denn es gibt verschiedene Techniken, mit denen man die Keramik verzieren kann: Stempel, Schablonen, Pinsel, Schwämme… Inspiration kann man sich in ausliegenden Büchern holen:
Außen habe ich schließlich mit einem Pinsel gearbeitet (das lief so… geht so), innen mit einem Stäbchendings die Muster aus drei Schichten Farbe herausgekratzt (yeay – viiiel einfacher!):
Kleine Warnung an dieser Stelle: Wer zu viel Zeit mit der Farb- und Musterauswahl vertüdelt, hat später Mühe, in den drei Stunden fertig zu werden! 😉
Und dann muss man drauf vertrauen, dass die Farben nach dem Brennen WIRKLICH den Farbton annehmen, den man sich ausgesucht hatte – VOR dem Brennen ist das Ganze nämlich eine eher blasse Angelegenheit. Hier der Vorher-Nachher-Vergleich:
Eine Woche später darf man das gute Stück dann fertig glasiert und gebrannt abholen. Ich war echt positiv überrascht, wie gut es da aussah!
FAZIT: Beim ersten Mal braucht man ein bisschen, um sich reinzufisseln, aber vermutlich ist die Beratung auch intensiver, wenn NICHT noch zwei Jungesellinnenabschiede gleichzeitig die eine Angestellte in Anspruch nehmen!
Große künstlerische Fähigkeiten braucht man dafür nicht, im Zweifelsfall einfach mit ein paar wild platzierten Punkten oder einer ehrlichen Schablone arbeiten 😉
Hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht, meine Freundin und ich konnten entspannt quatschen und sind jetzt stolze Besitzerinnen einer Schüssel bzw. eines Türschildes! Das war bestimmt nicht mein letzter Besuch….
Liebe Grüße
Bastelschaf
Ein schönes Schüsselchen. Mag vor allem die Innenseite. 🙂 Hier bei uns gibt es auch eines, habe es aber noch nicht geschafft. Irgendwann aber mal. 🙂 Es schwärmen so viele davon. LG
LikeLike
Wo ist denn „bei uns“? 🙂
Liebe Grüße
Conny
LikeLike
Hier in Berlin gibt es das schon sehr lange in der Bleibtreustraße und Nähe fehrbelliner Platz auch. Sieht sehr gelungen aus Deine Schüssel.
LG schurrmurr
LikeLike
Danke! Warst du schon mal da? In Düsseldorf, wo meine Freundin wohnt, gibt es auch zwei. Scheint echt einen Markt dafür zu geben! LG
LikeLike